Tilo besucht: Das Johannisbad

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Besuch des Johannisbades war ein voller Erfolg. Der kurzweilige Wintereinbruch am 2. April mit Schnee und Kälte vermittelte schon einmal per se das Gefühl, hier am richtigen Ort zu sein. Der erste – sehr positive – Eindruck, der sich durch das ganze Erlebnis wie ein roter Faden zog, war von auffallender Sauberkeit und Gepflegtheit geprägt.

Noch eine Kleinigkeit vorab: Ich bitte um ein wenig Nachsicht, dass es mir leider nicht immer möglich ist, jeden Saunabereich fotografisch einzufangen. Zum einen sind die Lichtverhältnisse für meine (eher bescheidenere) Kamera oftmals eine Herausforderung, zum anderen ist es aber auch aus rein praktischen Gründen nicht immer so einfach. Als normaler Besucher hat man natürlich keine große Kameraausrüstung dabei. Saunafreunde wissen, dass selbst die kleine (Handy-)Kamera oft schon etwas unpraktisch sein kann. Naturgemäß ist man im Saunabereich schließlich eher spärlich bekleidet… Vor allen Dingen möchte ich aber auch andere Besucher in keiner Weise stören. Im Zweifelsfall gibt es dann eben mal kein Foto.

Nun aber zurück zum Thema. Der Sauna- und Wellnessbereich, so erfuhr ich, wurde Anfang des Jahres nach umfangreichen Umbau-, Erweiterungs- und Neugestaltungsmaßnahmen zur Nutzung freigegeben. Dem Besucher präsentiert sich eine sehr schick gestaltete und ausreichend große Entspannungsoase mit unaufdringlicher aber zugleich stylischer Farbgestaltung, die ganz meinem Geschmack entspricht. Das Saunen-Angebot, das ich nachfolgend noch etwas erläutere, lässt definitiv keine Langeweile aufkommen.

Mein erster Weg führte mich in die »Freiberger Stollensauna« (90°). Die Bezeichnung hat keinesfalls etwas mit dem Dresdner Christstollen zu tun, wie »Außerirdische« vielleicht meinen könnten. Der Name ist vielmehr eine Reminiszenz daran, dass die Stadt Freiberg eng mit der Geschichte des Bergbaus verbunden ist und hier zwangsläufig fast alles irgendwie mit diesem Thema in Verbindung steht.

Diese Sauna hat eine gigantische Dimension. Auf der Webseite des Johannisbades wird die Kapazität mit bis zu 50 Personen angegeben; nach meinem ersten Eindruck hätte ich eher auf 80 Personen getippt. Aber man will in einer Sauna natürlich auch nicht wie in Tokios U-Bahnen dicht auf dicht gepresst aufeinanderkleben – zumal ja ohnehin schon jeder schwitzt.

Nach der ersten Saunastation lädt der lichtdurchflutete Panorama-Ruheraum zum Entspannen ein – ebenfalls sehr großzügig angelegt und zudem mit originellen Hängeliegen ausgestattet.

Die Blockhaussauna (95°) gab es wohl schon vor dem Umbau und ist ein absolutes Muss. Liebhaber erkennen natürlich schon anhand der Temperaturangabe, dass es sich hierbei um eine finnische Trockensauna handelt. Als zweite Außensauna bereichert die Blockhaussauna die Saunalandschaft hervorragend.

In der Salzsauna (70°) genießt man neben der wärmenden auch die heilende Wirkung von Salzaerosolen. Während man an einem Mini-Gravierwerk die Gewinnung von Salz nachempfinden kann, atmet man zugleich ionisierte Luft ein.

Im Sanarium (55°) kommen auch Saunaanfänger auf ihre Kosten. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die gemäßigtere Temperatur lässt es sich hier bei leiser Hintergrundmusik kreislaufschonend dahinsaunieren. Eine Dampfsauna mit einer Temperatur von 45° und ein wunderschöner Whirlpool komplettieren das Angebot der Saunalandschaft.

Der innenliegende Ruhebereich, die »Kamin-Lounge«, wird täglich ab 18:00 Uhr von einem romantischen Kaminfeuer erhellt. Auch hier ist die Bestuhlung modern und komfortabel.

Zum Abschluss möchte ich noch einen Punkt hervorheben, der aus meiner Sicht ganz besonders erwähnenswert ist: Der Bistrobereich ist vom Hallenbad separiert. »Na also, geht doch!«, hätte ich hier am liebsten gerufen. Denn diese planerisch sinnvolle Aufteilung vermisse ich bei meinen Besuchen anderer Saunalandschaften immer wieder. Es macht einfach einen enormen Unterschied, wenn man vom Lärm und auch vom entsprechenden Klima des Hallenbades während eines kleinen Snacks verschont wird – herrlich!

Fazit

Ich habe den Besuch im Johannisbad sehr genossen. Als Besucher findet man hier Ruhe und Entspannung. Auf echte Sauna-Junkies könnte die Auswahl vielleicht etwas klein wirken, wie so oft geht aber auch hier Qualität vor Quantität. Das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich überaus beachtlich, denn wenn man sich den Preis für die Tageskarte vor Augen führt, fehlen einem fast die Worte. Der Eintrittspreis für die Sauna inklusive Benutzung des Bades beträgt im sogenannten Wohlfühltarif 12,50 Euro pro Person.

Öffnungszeiten

Montag: geschlossen
Dienstag und Donnerstag: 10:00 bis 22:00 Uhr
Mittwoch und Freitag: 07:00 bis 22:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 09:00 bis 22:00 Uhr

Kontaktdaten

Johannisbad Freiberg
Johann-Sebastian-Bach-Straße 1A
09599 Freiberg
Tel.: 0 37 31 / 20 02-0
www.johannisbad-freiberg.de