Echt scharf: Tilo, der Barbier

Vor einiger Zeit habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Die Aus- und Weiterbildung zum Barbier. In diesem Artikel erfahrt Ihr alles über meine ersten Schritte in die Welt dieses traditionellen Handwerks. Ein echtes Männerthema.

Veröffentlicht am

Auf Facebook und Twitter gab es bereits vereinzelte Hinweise; mit diesem Blogartikel wird es nun offiziell. Zu meinen Massageangeboten, Kosmetikanwendungen, Wellness-Arrangements und Massagekursen für Paare gesellt sich nun ein weiteres Standbein hinzu, auf dessen Start ich mich schon lange freue: Das traditionelle Barbierhandwerk.

Der Barbier von Dresden

OK, der Barbier von Sevilla hat natürlich einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad. Und ich bin auch weder der Erste, noch der Einzige, der sich dieses Themas in Dresden annimmt. Ihr dürft aber versichert sein, dass ich die Barbierkunst ebenso ernst nehmen werde, wie es seit jeher bei meinen Massageangeboten der Fall ist. Dann also eher »Der Barbier von (Elb-)Florenz«. Klingt doch auch nicht so schlecht, oder?

Begonnen hatte alles mit der Überlegung, zusätzliche Wellnessangebote für die Herren der Schöpfung in mein Portfolio aufzunehmen. Schnell war klar, dass es diesbezüglich kaum etwas Männlicheres gibt als den Bart und dessen Rasur und Pflege. Von vornherein stand aber auch fest, dass ein solches Angebot als zusätzliches Standbein auf soliden Füßen stehen musste. Eine professionelle Ausbildung musste her, in der ich die Barbierkunst erlernen konnte. Die Barbierkunst? Nein, so einfach ist es natürlich nicht. Seit Jahrhunderten kümmern sich Barbiere überall auf der Welt um – ja, worum eigentlich?

Die Barbiere, zeitweise wurden sie auch Trockenscherer genannt, entwickelten sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus den Baderknechten. Neben der Behandlung von Wunden und Knochenbrüchen, zogen sie auch Zähne oder stellten Salben her. In erster Linie kümmerten sie sich aber immer schon um das Schneiden der Haare und somit auch um das »trockene« Rasieren. Nur zur Beruhigung: Ich konzentriere mich auf das Schneiden, Kürzen, Rasieren und Trimmen und somit einzig und allein auf das Entfernen der Haare. Ihr behaltet also sämtliche Zähne, versprochen!

Ach ja, Ihr kennt vielleicht den Ausdruck »Er ist ungeschoren davongekommen«? Diese Redewendung hat ihren Ursprung sehr wahrscheinlich tatsächlich aus dieser besagten Zeit der Trockenscherer, in der das Rasieren, die Bartschur, offenbar noch eine ziemlich unangenehme Angelegenheit war. Kein Wunder. Man stelle sich nur mal eine wirklich trockene Rasur ohne jeglichen Rasierschaum und demzufolge sogar ohne Wasser vor…

Learning by Doing

Es liegt wohl einfach in meiner Natur: Wenn ich mir ein neues Vorhaben in den Kopf gesetzt habe, dann möchte ich es auch von vornherein richtig angehen und mir nicht nur halbherzig etwas aneignen sondern von den echten Profis lernen.

Im Herbst 2015 führte mich mein Weg daher nach Schorndorf, einer mittelgroßen Kreisstadt, etwa 30 Kilometer von Stuttgart entfernt. Dort wurde nicht nur Gottlieb Daimler geboren, in der kleinen Stadt mit den herrlichen Fachwerkhäusern lebt auch Marcel, meine »rechte Hand« und Ansprechpartner für all meine Onlineaktivitäten, Werbemaßnahmen und meine sonstigen geschäftlichen Pläne.

Wie es der Zufall will, haben sich in diesem Städtchen auch echte Meister der Barbierkunst niedergelassen. Sebastian und Florian von den 1o1-Barbers betreiben dort ihren eigenen Barbershop und vermitteln ihr Wissen sehr gekonnt in verschiedenen Seminaren und Ausbildungseinheiten. Nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten werden hier exzellent und sehr individuell vermittelt; bei Bedarf steht man angehenden Barbieren auch bei der Planung, Gründung, Ausstattung und Einrichtung des eigenen Barbershops zur Seite.

In erster Linie ging es aber natürlich zunächst darum, das Barbierhandwerk wirklich »von der Pike auf« zu erlernen. Wie schon erwähnt: Das Barbierhandwerk folgt keinen weltweit einheitlichen Normen. Denn überall auf der Welt wurde und wird auf unterschiedliche Weise rasiert, geschnitten, gestutzt und getrimmt. Die in unseren Breitengraden verbreiteten Barbiere bedienen sich klassischer Arbeitsmittel. Allen voran natürlich das Rasiermesser und/oder die Shavette. Aber nicht nur der Umgang mit diesem Werkzeug will gelernt sein. Männer, die sich schon mal eingehender mit dem Thema beschäftigt haben wissen, dass es eine Wissenschaft für sich ist. Die Vorbereitung der Gesichtshaut und des Bartes ist ebenso wichtig, wie die abschließende Pflege. Rasierschaum ist etwas anderes als Rasiercreme oder Rasierseife und Rasieröl etwas anderes als Bartöl.

Kurz und gut, ich bin tief in die Welt der Rasur eingetaucht und habe mir neben dem theoretischen Wissen zwischenzeitlich auch reichlich Praxis angeeignet. Zu meinem eigenen Erstaunen wurde ich bereits während der Schulungsphase dahingehend mit Lob gebauchpinselt, dass offenbar ein Naturtalent in mir stecke. Nun, das schmeichelt natürlich. Erklären lässt es sich aber wohl damit, dass ich es aufgrund meiner Massage- und Kosmetikangebote gewohnt bin, meinen Gästen ein wortwörtliches Fingerspitzengefühl entgegenzubringen. Und wie sollte es anders sein: Von Beginn an war es mir ein Bedürfnis, auch einen gewissen Wellnessfaktor in die Zeit der Rasur einzubringen.

Nach den klassischen Rasurtechniken während meiner ersten Barbierausbildung wollte ich aber unbedingt noch einen Schritt weitergehen und entschied mich daher für einen zusätzlichen Workshop, bei dem es auch etwas »exotischer« zur Sache ging. Mehr dazu lest Ihr in einigen Tagen in meinem nächsten Blogbeitrag. Außerdem wird es im kommenden Artikel auch darum gehen, wo mein Barbierstuhl zukünftig stehen wird. Im Gegensatz zu meinen Massageangeboten habe ich hierfür nämlich bereits einen, wie ich finde, wirklich hervorragenden Platz gefunden.

Lasst Euch überraschen! Fortsetzung folgt…